Fortgänge in Leonberg - Josenhans

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Fortgänge in Leonberg

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Der Ursitz ist Mindersbach.
In das Dunkel der Anfänge haben zwei im Staatsarchiv in Stuttgart erst neuerdings entdeckte Urkunden einiges Licht gebracht.
Der Ursitz in der Gegend der oberen Nagold zu suchen, da wo Schwarzwald und Gäu einander berühren. In dem spitzen Winkel, welchen der Fluss bildet, indem  er sich plötzlich nach Norden wendet, liegt auf freier Höhe 568m über dem Meer das Dorf Mindersbach, heute 300 Einwohner zählend mit Filialkirche der evangelischen Pfarrei Rohrendorf.
„ Die Einwohner sind gut gewachsen, sehr fleißig und sparsame Leute, die sich in mittleren Vermögensumständen befinden. Der vermöglichste Bürger besitzt 80 Morgen Feld und 30 Morgen Wald; der sogenannte Mittelmann 12 Morgen Feld du die arme Klasse 1 ½ Morgen (Beschreibung des OA. Nagold 1862). Die Stetigkeit bäuerlicher Verhältnisse verstattet uns eine Rückschluss auf jene ferne Vergangenheit. Hier saß (um´s Jahr 1525) auf einem der fünf Bauernhöfe Hanß Josenhans mit seiner ehelichen Hausfrau Ursula Haglerin (§1). Da er an 2. Stelle nach Hans Nestlin genannt wird, wollen wir ihm 25 Morgen Feld und Wald zubilligen. Die Herrschaft war der Markgraf Bernhard von Baden-Hohenberg, dessen Vogt in Altensteig saß; die Güter waren ohne Zweifel dessen Lehen. Gülten und Zehnten mussten also nach Altensteig geleistet werden. Erst im Jahr 1603 kam der Ort zum Amt Altensteig und Liebenzell durch Kauf an den Herzog Friedrich den 1. von Württemberg. Mindersbach war ehemals kein selbständiger, sondern ein an Rotfelden angegliederter Amtsort, eine halbe Stunde davon entfernt. In kirchlicher Hinsicht Filial des Diakonats der Stadt Nagold – Diözese Konstanz, Archidiakonat ante nemus, d.h. vor dem Wald. Die Reformation wurde in Nagold 1534 eingeführt.
Am ersten Mai 1532 berichtet der Schultheiß Matthäus Leinstetter zu Nagold „wer in jeder Pfarr an Ostern das heilige Sakrament empfangen". „In diesem Ort Nagold ist Jedermann, so zu seinen Tagen und das Alter uff innen haben, zudem Sakrament und mit der Bücht (Beicht) nach christlicher Ordnung gangen und niemantz ungehorsam erfundn, wie dann von Alter her gebäucht." Die österlichen Kommunikanten von Mindersbach sind den Namen nach: Hans Nestlin mit Hausfrau, Jousen Hans mit Husfrau und Sohn, Tochter Jousen Hansen, Sohn plesin (Blasius) ancilla (Magd) Jungen Jousen Hansen, Melchior Jouß u.f.w. zusammen 18 Personen. Staatsarchiv Repert. Nagold weltlich.
Laut diesem Bericht gab es am 1. Mai 1532 zwei Familien Jousen, eine ältere und eine jüngere und scheins einen Großvater Melchior Jouß, und kann man beinahe den Namen entstehen sehen aus Jouß= Joos= Jodokus. Das Geschlecht muss also immerhin um 1500, ja bereits 1470 in Mindersbach ansässig gewesen sein.
Und ums Jahr 1560 saß in Iffelshausen, eine halbe Stunde südlich von Nagold, Kaspar Josenhans mit Gattin I und II und Kindern (§4), ohne Zweifel mit den vorgenannten zusammenhängend, gehörten doch Mindersbach und Iffelshausen zu derselben Pfarrei, dem Diakonat Nagold.
Leider aber verlieren sich die Spuren an beiden Orten: das älteste Lagerbuch von Altensteig, das auch die markgräflichen hintersassen von Mindersbach aufführt, stand erst aus dem Jahr 1579 bis 1580. Die dortigen Einträge nennen als Besitzer der dortigen fünf Hofgüter Heinrich Nestlin, Samuel Nestlin, Jost Nestlin, Martin und Mose Henne Gebrüder, Jakob und Martin Scherer- jedoch nicht mehr die Jousen Hansen. Das frühe Verschwinden der Familie schon vor 1579 aus Mindersbach ist damit urkundlich erwiesen. (Staatsfilial-Archiv Ludwigsburg). Ebensowenig ist aus den Kirchenbüchern des Stadtpfarramts II Nagold zu entnehmen. (Taufbuch 1568 ff. Ehebuch 1650, Totenbuch 1620 ff.) Das Geschlecht ist vor dem 30-jährigem Krieg in Iffelshausen verschwunden.

 
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